Dienstag, 13. Januar 2015

Niki Vogt: "Wurzeln"

Die uralten, gemeinsamen Ursprünge von Religionen, Mythen & Mythologien

(Bild: wikipedia commons, Tim Green aka atouch) 
Vortrag von Niki Vogt im Rahmen eines Seminars der Wissensmanufaktur (www.Wissensmanufaktur.net) im Cultural Center "Friends United" auf Cape Breton Island, Kanada. Was ist eine Kultur, und warum haben Menschen Kukturen entwickelt? In Kanada und bei der Arbeit mit den Indianern, die ihre eigene Kultur wieder beleben, jeden Bereich davon wiederentdecken müssen und mit neuem Leben füllen, wird uns deutlich, wie sehr das Leben und das "leben wollen" eines Volkes davon abhängt, daß es seine Identität leben darf, daß es für den Menschen seine kulturelle Identität lebensnotwendig wichtig ist. Doch - was für eine Kultur haben wir? Warum feiern wir zum Beispiel Weihnachten?

Der schleichende, vom heutigen System auch auf breiter Front betriebende Verlust der kulturellen Identität aller Völker auf der Erde zeigt schon lange seine Folgen. Auf der Jagd nach dem ultimativen Lebensziel "Wohlstand" gerät der Mensch in die globale "Menschenmaterial"-Falle. Es geht um das Zusammenraffen von Geld, Ansehen durch Reichtum - meistens aber ums pure Überleben-Können. Woher wir kommen, wohin wir gehen und warum wir da sind? "Dafür kann ich mir nichts kaufen". Der berühmte Werbespot "Mein Haus, mein Auto, mein Pool" bringt es ganz gut auf den Punkt.

Doch gerade zur Weihnachtszeit wäre es doch einmal sinnvoll, sich mit den menschheitsalten Ursprüngen von Kultur, Religion, Mythologie und Mystik zu befassen. Was wissen wir denn überhaupt von dem, was uns (immer noch) an Kultur umgibt? Was bedeutet denn zum Beispiel ein Weihnachtsbaum? Hier in Europa werden die meisten Ur-Europäer noch wissen, daß es was mit Weihnachten und der Geburt Jesu zu tun hat. Aber wass nun eine Tanne mit Lichtern und buntem, glitzernden Schmuck damit zu tun hat? Und warum liegt das Jesuskind in einer Krippe? Und warum feiern wir das Fest gerade in dieser unpassenden Jahreszeit? Wo es doch im Sommer viel lustiger wäre? Auf der anderen Welthalbkugel ist es doch so. Blöd organisiert?

Ein Vortrag, der ein - nur ein kleiner - Streifzug durch die geistige, mythologische Menschheitsgeschichte ist und doch schon viele neue Einblicke in Uraltes schenkt.

Webseite:
http://www.Wissensmanufaktur.net
http://www.Quer-Denken.TV







Ein wundervoller Vortrag! Ich möchte hier noch aus der Anthropologie etwas dazufügen
a) Das Profitmotiv ist für den Menschen nicht »natürlich«
b) Die Erwartung von Bezahlung für Arbeit ist für den Menschen nicht »natürlich«
c) Die Beschränkung der Arbeit auf das unvermeidliche Minimum ist für den Menschen nicht »natürlich«
d) Der normale Anreiz zur Arbeit ist nicht der Profit, sondern Gegenseitigkeit, Wettbewerb, Freude an der Arbeit und soziale Anerkennung
e) Der Mensch bleibt durch die Zeitalter derselbe
f) Wirtschaftssysteme sind in der Regel im gesellschaftlichen Gefüge eingebettet; die Distribution materieller Güter wird durch nichtökonomische Beweggründe gewährleistet
g) Individuelle Nahrungs-suche für den eigenen Gebrauch oder die eigene Familie ist für das Leben des Frühmenschen nicht charakteristisch
h) Gegenseitigkeit und Umverteilung sind Grundsätze ökonomischen Verhaltens, die nicht nur für kleine, primitive Gemeinwesen gelten, sondern auch für große und reiche Imperien
i) Individuelle Akte von »Austausch und Tauschhandel« werden in der primitiven Gesellschaft nur ausnahmsweise praktiziert
j) Der Handel entsteht nicht innerhalb einer Gemeinschaft; er ist ein äuße­res Phänomen, das verschiedene Gemeinschaften umfasst
k) Der Handel beruht nicht auf Märkten; er entspringt aus einseitigen Verbindungen friedlicher oder nicht friedlicher Art. 
l) Die Existenz oder das Fehlen von Märkten ist kein wesentliches Merk­mal; lokale Märkte neigen nicht zum Wachstum
m) Die Arbeitsteilung hat ihren Ursprung nicht in Handel oder Tauschhan­del, sondern in geographischen, biologischen und anderen nicht-ökonomischen Sachverhalten
n) Geld ist keine entscheidende Erfindung; sein Vorhandensein oder Nicht­vorhandensein muss für die Art der Wirtschaft nicht ausschlaggebend sein
o) Der Außenhandel war ursprünglich kein Handel zwischen Individuen,
sondern zwischen Kollektiven
p) Im Mittelalter war der ländliche Bereich vom Handel ausgeschlossen
q) Im Mittelalter gab es keinen allgemeinen zwischen-städtischen Handel
r) Nationaler Protektionismus war unbekannt

Der einzige Grund warum wir noch einen Geldsystem von heute haben ist weil es von Aussen auf manipulierende Weise Künstlich aufrecht erhalten wird! MfG 

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